Die Geduld
des Sokrates
Georg Philipp Telemann (1681-1767)
Das 1721 an der Gänsemarktoper uraufgeführte und seitdem wohl an vielen Orten gespielte, aber nur ein einziges Mal in die Hansestadt zurückgekehrte »Musicalische Lust-Spiel Der gedultige Sokrates« des werdenden Hamburger Musikdirektors Georg Philipp Telemann feiert im Jahr 2021 sein 300-jähriges Jubiläum.
Antonio Draghi (1634-1700)
Antonio Draghi war von 1673 kaiserlicher Opernintendant und ab 1682 Nachfolger von Johann Heinrich Schmelzer als Hofkapellmeister. Die 1680 zum Karneval im Prag komponierte Oper »La patienza di Socrate con due mogli« (Die Geduld des Sokrates mit zwei Ehefrauen) wurde trotz der Pestepidemie aufgeführt.
Johann Heinrich Schmelzer (1623-1680)
Johann Heinrich Schmelzer war Ballettkomponist, später Vizekapellmeister Leopolds I. und erschuf zusammen mit dem jüngeren Draghi zahlreiche Opernwerke. Er war einer der bedeutendsten Musiker am Habsburger Hof zwischen 1655 und 1680. Im Jahr 1679 wurde er zum Hofkapellmeister ernannt, viel allerdings bald der Pest zum Opfer.
Eine Satire in drei Sets nach einer (un)wahren Geschichte von Nicolò Minato und Johann Ulrich von König, mit Musik von Georg Philipp Telemann, Antonio Draghi und Johann Schmelzer
Sebastian Myrus
Martha Matscheko
Tabea Mitterbauer
Elisabeth Breuer
Kerstin Dietl
Simon Bode
Peter Kubik
Luca Segger
Edzard Burchards
Urbanscreen
Ensemble Schirokko Hamburg
Text: Wiener Kaiserlicher Hoflibrettist Nicolò Minato, deutsche Übersetzung: Johann Ulrich von König. Musik: Opernwerke von Antonio Draghi und Georg Philipp Telemann sowie Ballettmusik von Johann Heinrich Schmelzer. Uraufgeführt im Pestjahr 1680 zum Karneval in Prag »La patienza di Socrate con due mogli« (Die Geduld des Sokrates mit zwei Ehefrauen) vom Wiener Kaiserlichen Hoftheaterintendanten Draghi und 1721 an der Gänsemarktoper »Der geduldige Sokrates« vom Hamburger Musikdirektor Telemann.
Ohne Perücken und Barockkostüme, dafür mit Expertise, Bewunderung und Liebe zur Alten Musik machen die acht Solisten Sebastian Myrus (Sokrates), Martha Matscheko (Xantippe), Tabea Mitterbauer (Amitta), Simon Bode (Melito), Elisabeth Breuer (Rodisette), Kerstin Dietl (Edronica), Peter Kubik (Nicia) und Luca Segger (Antippo) unter der Leitung von Edzard Burchards und vom Ensemble Schirokko Hamburg auf historischen Instrumenten begleitet die 300 Jahre alten Meisterwerke der barocken Oper wieder lebendig.
Über den alten karneval- und kabaretttauglichen Lachkonsens hinaus erlebt das Publikum die unerschöpfliche Schönheit, den Scharfsinn und die Frische der vergessen geglaubten Barockkultur.
Das Bühnenbild gestalten Hamburger und Osnabrücker Neuntklässler. Es wird durch das Bremer Künstlerkollektiv URBANSCREEN zu Videosequenzen aufbereitet und als Großflächenbild auf die Bühnenrückwände projiziert.